Geschlechtergerechtigkeit erkämpfen!

 

Gewalt entsteht in Machtverhältnissen

Jeden Tag üben vor allem cis-Männer Gewalt gegenüber Frauen und queeren Personen aus. Während der Pandemie verschärft sich diese Situation. Vor allem in privaten Räumen, in Unterkünften für Menschen mit Behinderung oder für geflüchtete Menschen. Die Gewalt ist nicht durch die Krise entstanden. Sie ist der Normalzustand in einer patriarchalen Gesellschaft und war auch vor Corona ausreichend bekannt.

Sie nennen es Liebe – Wir nennen es Arbeit!

(Care)-Arbeit, also sorgende und pflegende Tätigkeiten, ist für alle Menschen von grundlegender Bedeutung. Die Erwartung, Care-Arbeit zu leisten, richtet sich vor allem an Frauen. Die Arbeit, die jeden Tag im privaten Bereich geleistet wird, geschieht oft zusätzlich zur Lohnarbeit. Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit oder emotionale Arbeit (zuhören, anlächeln, trösten) – all diese Tätigkeiten sind unbezahlt und ungerecht verteilt. Sorgearbeit geht alle etwas an! In der Krise wird deutlich, dass viele gesellschaftlich relevante Tätigkeiten vor allem von Frauen ausgeübt werden. Ob in Erziehung und Bildung oder Pflege, das System basiert auf der Ausbeutung ihrer Arbeitskraft, Lebenszeit und Fähigkeiten.

Profitierende in Verantwortung ziehen

Cis-Männer sind für ihr Handeln und vor allem auch für ihr Nichthandeln verantwortlich. Sie profitieren auf vielen Ebenen von den unterdrückenden und ausbeutenden Verhältnisse in der Gesellschaft. Diese werden durch ihr Handeln (und Nichthandeln) gestützt und gefestigt. Die Aufwertung von Männlichkeit funktioniert nur durch die gleichzeitige Abwertung von Weiblichkeit. Es liegt in der klaren Verantwortung der Profitierenden die binären Geschlechterverhältnisse zu durchbrechen und daraus resultierende patriarchale Gewalt zu beenden.

Für eine solidarische Lösung der Krisen fordern wir:

· Bedarfsgerechte Schutz- und Beratungsangebote für alle Betroffenen von geschlechtsbezogener Gewalt – Frauennotrufe, Autonome Mädchen- und Frauenhäuser stärken!

· Care-Arbeit ist Mehrarbeit – Care-Arbeit sichtbar machen, anerkennen und gerecht verteilen!

· Gerechte Entlohnung und Anerkennung für Care-Berufe. 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich, um mehr Lebenszeit für Sorgearbeit zu schaffen! Entscheidungsstrukturen mit CareArbeitenden besetzen!

· Gleicher Lohn unabhängig von Geschlecht oder Herkunft!

· Männer übernehmt Care-Arbeit und die notwendige Verantwortung in der Abschaffung von patriarchaler Gewalt! Schafft Platz für geschlechtliche Vielfalt!

Für ein Leben in Vielfalt und für die Befreiung Aller – Zusammen das Patriarchat zerschlagen!

 

English:

Fight for Gender Equality!

Violence is created in power structures

Everday especially cis-men use violence against women and queer persons. During the pandemic, this situation is worsening even further. Even more so in private spaces and accomodations for people with disabilities or refugees. This violence was not created by this crisis. It’s the normal state of affairs in a patriarchal societiy and was well known before Corona.

They call it love – we call it work

(Care-)Work, e.g., care and nursing activities, is a basic necessity for every human being. The expectation to perform care work is directed primarily at women and queer persons. Oftentimes, the daily care work has to be done after or before a waged job. Child care, nursing of relatives, household chores or emotional work (listening, smiling, comforting) – all these activities are unpaid and distributed unjustly. Care work is everyone’s business! This crisis lays open that a lot of socially important activities are performed mostly by women. Upbringing, education and nursing – this system is based on the exploitation of women’s labor, life time and skills.

Make those making the profits accountable

Cis-men are responsible for what they do and what they don’t do. They profit on many levels from exploiting and repressing conditions in this society. These are reinforced and stabilized by their behaviour. The valorization of masculinity doesn’t work without the degradation of feminity. The responsibility to overcome these conditions and end patriarchal violence lies clearly with those profting from binary gender relations.

For a just solution to the crises we demand:

  • safe spaces and counseling for all those affected by gendered violence according to their needs – strenghtening of women’s help lines and autonomous girls‘- and women’s shelters
  • care work is extra work – make care work visibile, acknowlede it and distribute it evenly!
  • Fair pay and recognition of care jobs. 30 hour week with full wage adjustment in order to have more time for care work! Staff decision making structures with care workers!
  • Fair pay for all – no matter which gender you have or where you from!
  • Men have to do their fair share of care work and take the necessary responsibility to overcome patriarchal violence! Make room for gender diversity!

For a life in diversity and freedom for all! Let’s smash patriarchy together!