Am Freitag haben in Kiel Aktivist*innen Justiz- und Europaministerium ein Zeichen für eine solidarische Lösung der Krise gesetzt. Sie kritisierten, dass Milliardenprofite einiger großer Pharmaunternehmen vor Menschenleben stehen.
Bei der Aktion sind die Aktivist*innen mit vielen Kieler*innen ins Gespräch gekommen, verteilten dutzende Broschüren vom Kieler Bündnis gegen Corona und Kapitalismus und erhielten viel Zustimmung.
An der Pharmaindustrie zeigt sich deutlich, dass Gesundheit als Ware gehandelt wird. Der globale Norden kauft im Eiltempo für Milliarden einen Großteil der produzierten Impfstoffdosen. Verlier*innen sind die Menschen im globalen Süden, da diese im Wettkampf um den teuren Impfstoff nicht mithalten können. Der Patentschutz verhindert, dass Länder eine eigene Produktion von Impfstoff aufbauen können und sichert die neokoloniale Vorherrschaft. So werden 2021 voraussichtlich neun von zehn Menschen im globalen Süden nicht geimpft werden können. Der Patentschutz zugunsten von Milliarden an Profiten ist somit verantwortlich für den Tod unzähliger Menschenleben, obwohl die Forschung zur Entwicklung überwiegend von der öffentlichen Hand finanziert wurde.
Viele Länder aus dem globalen Süden haben bei der Welthandelsorganisation eine Aussetzung des Patentrechts auf den Impfstoff gefordert. Diese Forderungen werden u.a. von Deutschland und der EU bis heute blockiert. Somit sind Deutschland und die EU für das Sterben von Menschen verantwortlich!
Das Wissen darüber wie der Impfstoff produziert wird muss offen gelegt werden und bestehende Impfdosen gerecht verteilt werden.
Die Lösung der Krise kann nur eine internationale sein!
Daher fordern wir:
Freigabe der Patente – Menschenleben vor Profite!
Gesundheit darf keine Ware sein!
Pharmaunternehmen vergesellschaften!“
(Soligruppe Lateinamerika)
Weitere Informationen:
Biontech Leaks
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Wie Politik und Pharma den gerechten Zugang zum Impfstoff verhindern